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Im Trauerfall

Hier finden Sie Informationen darüber, welche organisatorischen Dinge sie in einem Trauerfall in ihrer Familie klären müssen. Ebenso finden Sie eine Auswahl an Bibelworten, die in Traueranzeigen verwendet werden können. (Weitere Infos finden Sie auch hier.)

Abschied nehmen - offene Gedanken zu einem „leidigen“ Thema

Zugegeben: Es gibt schönere Themen. Aber Sterben gehört nun mal zum Leben, und es ist eine wichtige Frage, wie wir die Abschiede gestalten.

Die Zahl der Feuerbestattungen hat in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen: Zur Zeit werden bundesweit zwei von drei Verstorbenen eingeäschert, Tendenz steigend. Vermutlich wird es in absehbarer Zeit neben Urnengrab und Urnenwand noch weitere Möglichkeiten der Urnenbeisetzung geben.

Aus der Sicht des christlichen Glaubens ist - so meine ich - die Bestattung in der Erde nicht besser oder schlechter als die Einäscherung. Wenn jemand vor seinem Tod allerdings erklärt hat, dass er nicht verbrannt werden will, sollte dieser Wunsch in jedem Fall respektiert werden.

Die Trauer braucht einen Ort, und Angehörige ein Grab, zu dem sie hingehen können. Darum sollten Beisetzungen möglichst nicht „anonym“ erfolgen, sondern zu einem (Urnen-)Grab gehört der Name des/r Verstorbenen.

Es ist oft einfacher und günstiger, die Trauerfeier mit der Beisetzung der Urne zu verbinden. Allerdings sind dann die Spuren des Menschlichen kaum mehr erkennbar; der Abschied wird „entpersonalisiert“, also von der konkreten Person ein Stück weit abgelöst. Wünschenswert bleibt darum die Trauerfeier vor der Einäscherung.

Ist ein Mitglied unserer Kirchengemeinde verstorben, nehmen wir im Rahmen eines Trauergottesdienstes Abschied. Damit erfüllen wir die Weisung des Apostels „Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden“ (Römer 12, Vers 15). Es ist ein hohes Gut, dass wir auch als Ortsgemeinschaft ein Stück des Abschiedsweges gemeinsam gehen können.

Abschied ist nicht einfach nur eine private Angelegenheit! Darum sollte die Trauerfeier „im engsten Familienkreis“ die Ausnahme bleiben! Es gibt sehr viele wert- und trostvolle Bibelworte als Wegbegleiter beim Abschied-nehmen. Wer sich nicht einfach mit Psalm 23 zufrieden geben will, findet diesen und eine Auswahl von Bibelworten für die Traueranzeige und den Trauergottesdienst hier. Sie sind im Gemeindebüro übrigens auch gedruckt erhältlich.

Schließlich noch eine Klarstellung: Trauerfeiern am Samstag, die von unserer Gemeinde verantwortet werden, sind - gemäß einer Absprache mit den anderen Herborner Kirchengemeinden und einem entsprechenden Beschluss des Kirchenvorstandes - nur am Vormittag möglich! Das gilt unanhängig davon, ob es sich um eine Beerdigung, eine Trauerfeier oder eine Urnenbeisetzung handelt! Wenn möglich, kann ein Abschiedsweg am Samstag Vormittag gegangen werden, aber es gibt kein Recht auf diesen Termin! Der Samstag kann für den Pfarrer durch dienstliche (z.B. Konfirmandentage) oder private Termine belegt sein. Dann muss auf den nächstmöglichen Termin ausgewichen werden. Ich bemühe mich in jedem Fall um eine möglichst gute Lösung!

Pfarrer Martin Slenczka

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